
Ein Saisongeschäft?

Dr. Wolfgang Stobbe, Experte im Bereich Verkehrswirtschaft bei der HOCHBAHN weiß es: „Die Zahlen sind u. a. stark abhängig vom Wetter. In der Tat haben wir in der kalten Jahreszeit mehr Fahrgäste in unseren Bussen und U-Bahnen als in der warmen.“
Es gibt deutliche saisonale Unterschiede zwischen den einzelnen „Typen von U-Bahn- und Bus-Fahrerinnen und -Fahrern“. So stellen im Winterhalbjahr vor allem Schüler, Studierende und Berufspendlerinnen und -pendler den Großteil der Fahrgäste. Eher spärlich vertreten sind dagegen Touristinnen und Touristen. In den Sommermonaten ändert sich das Verhältnis: Durch Schul- und Semesterferien schrumpft die Gruppe der ansässigen Hamburgerinnen und Hamburgern, dafür sind mehr Touristinnen und Touristen unterwegs.

Letztere sind häufig auf der Linie U3 anzutreffen, denn mit ihr erreichen sie viele Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt. Zudem ist die Ringlinie wegen ihres tollen Blicks über den Hafen beliebt. Auch Open-Air-Events, die tendenziell eher im Sommer stattfinden, wirken sich aufs Fahrgastaufkommen aus. Zu Veranstaltungen wie Alstervergnügen, altonale oder aktuell zur Fußball-WM verstärkt die HOCHBAHN daher ihr Angebot, um dem Andrang gerecht zu werden.
Die genauen Fahrgastzahlen werden über die automatischen Fahrgastzählsysteme in den Fahrzeugen ermittelt. „Wir stellen ganz klar fest, dass die Zahlen stetig wachsen und immer mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen“, so Dr. Wolfgang Stobbe. Vor einigen Jahren hatten die 113 Buslinien noch mehr Fahrgäste. Inzwischen liegt die U-Bahn mit ihren vier Linien bei der Fahrgastverteilung aber gleichauf.