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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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Auf dem Weg zur klimaneutralen Busflotte

-Ziel: Transparenz und Nachhaltigkeit auch in der Lieferkette

Mehr als 3,5 Millionen Kilometer hat die Flotte der umweltfreundlichen E-Busse der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) bisher zurückgelegt und dabei rund 4 500 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht in etwa der Menge, die 450 Bundesbürger*innen durchschnittlich pro Jahr verursachen. Der Startpunkt für die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe war vor knapp drei Jahren, als im Januar 2019 der erste serienreife E-Bus in den Liniendienst des hvv ging. Mittlerweile umfasst die Flotte 100 Fahrzeuge – darunter 88 Solobusse und 12 Gelenkbusse. Bis zum Jahresende werden jeweils fünf weitere Solo- und Gelenk-E-Busse hinzukommen.


Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Die ersten knapp drei Jahre haben gezeigt, dass wir über serienreife Fahrzeuge verfügen. Unser klarer Kurs, die Umstellung auf eine emissionsfreie Flotte konsequent und zügig anzugehen, war das richtige Signal an die Hersteller, um die Fahrzeuge in der benötigten Stückzahl liefern zu können. Wir liegen absolut im vorgezeichneten Zeitplan: Zum Ende des Jahrzehnts wird der letzte Dieselbus vom Hof rollen und wir fahren komplett emissionsfrei durch Hamburg.“


Schon Ende 2025, also in vier Jahren, soll die emissionsfrei angetriebene HOCHBAHN-Flotte auf 430 Busse anwachsen, darunter 305 Solobusse (mit rund 70 Sitz- und Stehplätze) und 125 Gelenkbusse (mit rund 105 Plätze). Bis dahin wird die HOCHBAHN auch über mehr als 600 Ladeplätze für E-Busse verfügen. Dafür baut sie zwei Busbetriebshöfe komplett neu und rüstet drei Busbetriebshöfe mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur nach. Die übrigen vier Busbetriebshöfe folgen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts. Gleichzeitig werden alle Werkstätten der HOCHBAHN-Tochter FFG auf emissionsfreie Antriebstechnologien ausgerichtet. Bis zum Ende der 20er Jahre soll die komplette Flotte von derzeit 1 100 Bussen auf emissionsfreie Antriebe umgestellt sein. Dadurch sinkt der Ausstoß an CO2 in Hamburg um jährlich 65 000 Tonnen.


Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende und Aufsichtsratsvorsitzender der HOCHBAHN: „Der Dieselbus ist in Hamburg ein Auslaufmodell und wird durch leise, komfortable Busse mit umweltschonenden Antrieben ersetzt. Wir nehmen die Antriebswende ernst und haben bei der Umstellung richtig Fahrt aufgenommen, was die Zahlen eindrucksvoll zeigen: 2019 hat die Hochbahn den ersten E-Bus auf die Straße gebracht, heute sind es bereits 100. Die VHH startete 2014 mit 2 E-Bussen, hat heute 56 im Betrieb und zum Jahreswechsel kommen weitere 32 hinzu. Bis 2025 sollen insgesamt über 700

E-Busse von Hochbahn und VHH in der Hansestadt und Umgebung unterwegs sein. Damit nicht genug: Wir machen auch die Bus-Betriebshöfe fit für eine emissionsfreie Zukunft, indem wir die Ladeinfrastruktur nachhaltig ausbauen. Das ist ein echter Sprung hin zu einer komplett emissionsfreien Flotte und zu weniger Lärm- und Verkehrsemissionen in der Stadt. Dabei zahlen die neuen E-Busse nicht nur auf die ehrgeizigen Klimaziele des Senats ein, sondern auch auf die Mobilitätswende: Sie bieten Fahrgästen mehr Fahrkomfort und sind ein weiterer Anreiz, den ÖPNV zu nutzen, um schnell, bequem sowie klimafreundlicher und leiser ans gewünschte Ziel zu gelangen.“


Klimaneutrale Busflotte als Projektziel

Die beträchtliche Reduktion der CO2-Emissionen unterstützt den Klimaplan der Freien und Hansestadt Hamburg nachhaltig. Die HOCHBAHN geht aber noch einen Schritt weiter. Neben dem emissionsfreien Antrieb soll die komplette Produktionskette in den Blick genommen werden. Mit dem Einsatz von hochwertig zertifiziertem Ökostrom senken die E-Busse der HOCHBAHN die CO2-Emissionen schon heute um 75 Prozent im Vergleich zum Dieselbus, auch wenn die gesamte Produktionskette  (inklusive Batterie) und Betrieb der Busse betrachtet werden.  Die heute noch serienmäßig eingebaute heizölbetriebene Zusatzheizung, die bei niedrigen Außentemperaturen zugeschaltet wird, um jederzeit die notwendige Reichweite zu garantieren, wird künftig durch die steigende Batterieleistung entfallen können. Das verbessert die Klimabilanz nochmals.


Das Ziel ist aber ein komplett klimaneutrales Verkehrsangebot. Dafür müssen die Gesamtemissionen aus Herstellung und Betrieb der Fahrzeuge auf Null gesenkt werden. Hier richtet sich der Fokus des HOCHBAHN-Projektteams auf die Batterie. Schon bei der letzten Ausschreibung waren Nachhaltigkeitskriterien zu zehn Prozent vergaberelevant. Die HOCHBAHN fordert von den Herstellern dabei Transparenz über die komplette Liefer- und Produktionskette. Nicht zuletzt mit der von HOCHBAHN, VHH und BVG 2016 gegründeten „Initiative Elektrobus“ findet ein intensiver Dialog zwischen Verkehrsunternehmen und Herstellern statt. Das Ziel ist die “grüne Batterie“. Dabei spielen nicht nur ökologische Kriterien eine Rolle. Auch soziale Bedingungen und die Achtung von Menschenrechten bei der Herstellung der Batterien und bei den eingesetzten Vorprodukten werden abgefragt.


Dr. Markus Dietmannsberger, Projektleiter bei der HOCHBAHN: „Wir wissen, dass dies ein sehr ambitioniertes Ziel ist. Gleichzeitig sehen wir aber auch bei den Herstellern und Lieferanten das Bewusstsein wachsen, dass eine klimaneutrale und faire Produktion künftig kein attraktives Add-On mehr ist, sondern zum Standard wird.“


Reichweitenthema lösbar

Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Einsatz sind unter anderem die Reichweiten. Diese liegen bei Gelenkbussen mittlerweile bei rund 200 Kilometern, bei Solobussen sogar bei bis zu 260 Kilometern. Vor dem Hintergrund, dass rund 95 Prozent der Busumläufe (Fahrt ohne Zwischenladung) kürzer als 300 Kilometer sind, und angesichts der zu beobachtenden Fortschritte in der Batterietechnologie ist die HOCHBAHN sehr zuversichtlich, dass das Thema Reichweite künftig keine entscheidende Rolle mehr spielt.


„Es war komplett richtig, dass wir zunächst auf die E-Bustechnologie gesetzt haben. Die Entwicklungsfortschritte sind beträchtlich. Gleichzeitig bleiben wir technologieoffen und beobachten die Märkte sehr intensiv“, bilanziert Henrik Falk die ersten knapp drei Jahre des Einsatzes der serienreifen Fahrzeuge.


Für die 5 Prozent Umläufe, die länger als 300 Kilometer betragen, und den Einsatz der schwereren Gelenkbusse verfolgt die HOCHBAHN weiterhin auch andere technologische Lösungen. Neben den Brennstoffzellenbussen, von denen die HOCHBAHN ab 2023 die ersten serienreifen Fahrzeuge einsetzen wird, bleibt auch das Laden auf der Strecke ein möglicher strategischer Ansatz.


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