Unser (Klima-)Plan für die Mobilitätswende
Wir alle wollen in einer lebenswerten Metropole leben – gesund, mit sauberer Luft, weniger Lärm und mehr Platz. Der Senat und die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg haben daher den Klimaschutz zum Staatsziel erklärt. Hamburg soll bis 2050 klimaneutral werden. Bis 2030 sollen die klimaschädlichen Emissionen im Vergleich zu 1990 mehr als halbiert werden. Dem Sektor Verkehr kommt hier eine zentrale und verbindliche Rolle zu. Bis 2030 sollen 1,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Dazu muss der private PKW-Verkehr deutlich reduziert werden.
Die Alternative: Der Umweltverbund, bestehend aus ÖPNV inkl. On-Demand, Radverkehr und zu Fuß gehen, muss deutlich ausgebaut werden. Hier liegt der größte Hebel für mehr Mobilität bei weniger Emissionen. Mit dem Hamburg-Takt als wichtigstem Baustein der Mobilitätswende sollen allein fast die Hälfte der erforderlichen CO2-Einsparungen im Sektor Verkehr realisiert werden. Der HOCHBAHN als Betreiber von U-Bahn und Buslinien und als Treiber der Mobilitätswende in Hamburg kommt deshalb eine zentrale Rolle zu.
Hamburg-Takt – was bedeutet das konkret?
Mit dem Hamburg-Takt soll der Marktanteil des ÖPNV bis 2030 von 22 Prozent im Jahr 2017 auf 30 Prozent steigen. Um das zu erreichen, müssen mehr Menschen auf den ÖPNV inkl. On-Demand umsteigen.
Wie uns das gelingt? Indem wir die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen in Hamburg erkennen und Angebote daraus ableiten, werden wir noch mehr Fahrgäste für den ÖPNV gewinnen.
Genauer: Bis 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot mit optimalem Service bei hoher Qualität erreichen können. Der Fahrplan wird damit überflüssig.
Während wir früher unser Angebot an der Nachfrage ausgerichtet und entsprechend Kapazitäten nachgesteuert haben, gehen wir heute ganz bewusst neue Wege. Denn wir wissen: Wende und Wandel erreichen wir nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern erst, wenn wir die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden, aber auch derer, die uns heute noch nicht nutzen, verstehen und sie in attraktive Angebote übersetzen. Effizient, sicher, intuitiv, komfortabel, konsistent, fair und verlässlich sind die Attribute unseres Leitbilds, die darüber entscheiden werden, wie Hamburgs Mobilität der Zukunft aussieht.
Ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende ist der Ausbau des Schnellbahnnetzes. Mit dem Jahrhundertprojekt U5 wird die HOCHBAHN beispielsweise gänzlich neue Verbindungen für Hamburg und ein U-Bahn-System für viele nachfolgende Generationen schaffen.
Auch die Umstellung der HOCHBAHN-Busflotte auf emissionsfreie Antriebe leistet einen wichtigen Beitrag zu klimaneutralem Verkehr in Hamburg.
Trotz Corona: Hamburgs ÖPNV-Angebot ist heute groß wie nie
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie halten wir an unseren Zielen fest, hat unser Klima weiter Vorfahrt. Mit 200 neuen Wegen ging inmitten der Krise im Dezember 2020 die größte Angebotsoffensive im Hamburger Verkehrs-Verbund (hvv) jemals an den Start. Dichtere Takte, zusätzliche Fahrten, neue XpressBus-, MetroBus-, StadtBus- und Quartiersbus-Linien: Nie zuvor hatte Hamburg mehr Angebot auf Schiene und Straße als heute.
Bestmöglicher Service von der Auskunft bis zur Ankunft
Unsere wichtigste Aufgabe lautet nun: Kundinnen und Kunden, vor allem aber all jene, die uns heute nur selten oder gar nicht nutzen, davon überzeugen, dass der hvv und ergänzende Mobilitätsangebote wie Sharing-Dienste oder On-Demand-Angebote gemeinsam mit einem starken Rad- und Fußwegenetz die bessere Alternative zum privaten PKW sind. Nur mit einem hochattraktiven öffentlichen Mobilitätsangebot kann Hamburg einen Verkehrskollaps verhindern und die Klimaziele erreichen.
Es gilt, unseren Kundinnen und Kunden von der Planung ihres Weges bis zum Ziel das gleichbleibend hohe Serviceniveau zu bieten. Eine gute Vernetzung mit den Partnern und somit ein integriertes Angebot über alle Grenzen im hvv hinweg ist der Schlüssel auf unserem Weg, ein durchgängig positives Erlebnis von der Auskunft bis zur Ankunft zu bieten.
Stabiles System durch eine Infrastruktur
Wer nach mehr Angebot, einem stabilen und leistungsfähigen System strebt, muss auch das Rückgrat, die bestehende Infrastruktur bei Bus und Bahn, anpassen. Mehr Fahrgäste bedeutet, dass mehr Kapazitäten bereitgestellt werden müssen. Dichtere Takte bedeuten mehr Anforderungen an die Stabilität des Betriebs und der bestehenden Infrastruktur. In den kommenden Jahren gilt es neben der Instandhaltung das bestehende U-Bahnnetz an den künftigen Anforderungen auszurichten. Die HOCHBAHN gibt es seit 1911. Über 100 Jahre alt ist nicht nur unser Unternehmen, sondern teilweise auch das Infrastruktursystem, mit dem wir die Menschen in Hamburg täglich befördern. Um perspektivisch nicht an Wachstumsschmerzen zu leiden, gilt es hochmodern und smart zu bleiben.