Hamburg macht den nächsten Schritt in Richtung autonomer Mobilität: Mit dem Projekt 3plus3 bringt die HOCHBAHN erstmals serienreife autonome Fahrzeuge in den regulären Buslinienverkehr – ein Novum in Deutschland.
Ab Ende 2026 sollen in Hamburg jeweils drei RoboShuttles (ca. 5 Meter lang, rund 10 Fahrgäste) und drei RoboMidibusse (ca. 8 Meter lang, rund 30 Fahrgäste) auf bestehenden Linien eingesetzt werden – ergänzend zum bestehenden Angebot. Damit wird der autonome Betrieb erstmals unter realen Bedingungen im Linienverkehr getestet.
Im Unterschied zum Projekt ALIKE, bei dem Prototypen im bedarfsorientierten Verkehr (On-Demand) unterwegs sind, setzt 3plus3 auf den Einsatz im klassischen Linienbetrieb. Ein weiterer Meilenstein: Die Fahrzeuge sollen über eine reguläre Betriebserlaubnis und eine Betriebsbereichsgenehmigung verfügen – und perspektivisch ohne Sicherheitsfahrer*innen fahren. So können sie von allen Fahrgästen genutzt werden.
Die HOCHBAHN wird die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und anderen Verkehrsunternehmen teilen, um einen gemeinsamen Lernprozess in der Branche zu fördern. Ziel ist es, ab 2028/2029 den Übergang vom Erprobungs- in den Regelbetrieb zu ermöglichen.
Denn klar ist: Um noch mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen, braucht es auch ein deutlich erweitertes Angebot. Angesichts begrenzter öffentlicher Mittel ist der Einsatz autonomer Fahrzeuge im Linienverkehr deshalb ein entscheidender Hebel, um dieses Ziel langfristig wirtschaftlich zu erreichen.