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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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Emissionsfrei mit Wasserstoff

HOCHBAHN bestellt fünf serienreife Brennstoffzellenbusse

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat fünf moderne Brennstoffzellenbusse beim polnischen Hersteller Solaris (Posen) bestellt. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge des Typs Urbino 12 hydrogen. Es sind Solobusse mit 12 Metern Länge und einem Brennstoffzellenantrieb. Die serienreifen Busse sollen in der zweiten Jahreshälfte 2024 geliefert und im normalen Fahrgastbetrieb in Hamburg eingesetzt werden. Stationiert werden sie auf dem Betriebshof Hummelsbüttel. Betankt werden die Busse an einer öffentlichen Wasserstofftankstelle in Flughafennähe.


Die Busse bieten Platz für bis zu 70 Fahrgäste, sollen eine Reichweite von 350 Kilometern garantieren, weisen eine rein elektrische Heizung auf und bieten eine Gewährleistung von zehn Jahren auf alle Brennstoffzellenkomponenten. Der Bestellung vorausgegangen war ein europaweites Qualifizierungsverfahren und eine darauf basierende Ausschreibung.


Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Die Brennstoffzellen-technologie bleibt eine strategische Option für die HOCHBAHN. Mit den nun bestellten Fahrzeugen können wir erstmals serienreife Brennstoffzellenbusse im betrieblichen Alltag einsetzen. Die notwendige Infrastruktur zur Betankung bietet künftig die Tankstelle in der Nähe des Flughafens. Nicht zuletzt dank der Förderung durch das Bundesverkehrsministerium wird jetzt der Einsatz emissionsfreier Wasserstoffbusse in Hamburg Realität.“


Die HOCHBAHN hatte sich erfolgreich an einem Förderaufruf des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) beteiligt. Die fünf nun bestellten Brennstoffzellenbusse werden vom BMDV mit 80 Prozent der Investitionsmehrkosten zum vergleichbaren Dieselfahrzeug gefördert. Die  Betankung der Fahrzeuge soll an der von H2 MOBILITY Deutschland betriebenen Tankstelle im Weg beim Jäger erfolgen. Die Tankstelle wird auf die Betankung von Bussen mit 350 bar technisch erweitert.


Neben der geforderten Serienreife hat die HOCHBAHN im Rahmen der Ausschreibung großen Wert auf Nachhaltigkeit in der Lieferkette gelegt. So wurden detaillierte Informationen zu Nachhaltigkeitsrisiken und Maßnahmen zur Risikoreduzierung entlang der gesamten Lieferkette abgefragt. Im Fokus der Bewertung standen die Brennstoffzellen und die dafür eingesetzten Rohstoffe.  Deshalb erstreckte sich die Abfrage bis hin zum Rohstoffabbau. Insgesamt flossen die Nachhaltigkeitskriterien mit 10 Prozent in die Gesamtbewertung der Ausschreibungsangebote ein.


Javier Irriarte, CEO Solaris Bus & Coach: „Die Stadt der Zukunft ist ein menschen- und umweltfreundlicher Ort. Wir sind überzeugt, dass der moderne öffentliche Nahverkehr eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung der Städte spielen wird. Wir sind stolz, durch die Lieferung von emissionsfreien Bussen hierzu einen realen Beitrag leisten zu können.“


Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die komplette Flotte der HOCHBAHN mit derzeit mehr als 1 100 Bussen auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. Seit 2020 bestellt das Unternehmen konsequenterweise ausschließlich emissionsfrei angetriebene Busse. Aktuell verfügt die HOCHBAHN über 145 Batteriebusse, davon 35 als Gelenkbusse. Eine sehr positive Entwicklung hat dabei die Batterietechnologie genommen. Fuhren die Busse anfangs gerade einmal 150 Kilometer pro Ladung, erreichen die neuesten Batteriesolobusse rund 275 Kilometer, bei Gelenkbussen liegt der Wert bei 230 Kilometern.


Die HOCHBAHN verfügt über langjährige Erfahrungen in der Anwendung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Zuletzt wurden ab 2014 Brennstoffzellenbusse auf der Innovationslinie 109 getestet. So fahren aktuell in Hamburg auch zwei Batteriebusse mit Brennstoffzellen als Range Extender, mit denen die HOCHBAHN in den letzten Jahren weitere Erfahrungen in der Nutzung der Wasserstofftechnologie sammeln konnte. Die Erkenntnisse dieser Tests fanden Eingang in das Qualifizierungs- und Ausschreibungsverfahren.


Die Wasserstoffaktivitäten der HOCHBAHN sind eingebettet in das Norddeutsche Reallabor (NRL), das als länderübergreifendes Verbundprojekt mit mehr als 50 Partnern die ganzheitliche Transformation des Energiesystems erprobt und den Weg zu einer schnellen Dekarbonisierung verkehrlicher Anwendungen demonstrieren soll. Die HOCHBAHN ist Teil der Arbeitsgruppe Mobilität. Ziel ist aufzuzeigen, wie eine vollständig emissionsfreie Mobilität durch den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger möglich ist.


Downloads:
Solaris Urbino 12 hydrogen