Der DT3: glänzende Erinnerungen an eine silberne Ära
Er war Film- und Fernsehstar, wenn er an den Landungsbrücken oder am Baumwall über die Viadukte fuhr. Der U-Bahn-Zug DT3 brachte seine Fahrgäste 55 Jahre lang schnell und bequem durch Hamburg. Inzwischen ist der Fahrzeugtyp ausgemustert und durch moderne DT5-Züge ersetzt. Wir blicken hier dennoch zurück auf eine silberne Ära:
Mit der Eröffnung der U-Bahn-Strecke bis Wandsbek Markt im Oktober 1962 begann die Zeit des schnellen Netzausbaus. 1966 wurde die U2 bis Hagenbecks Tierpark verlängert, zwei Jahre später begann zwischen Hauptbahnhof Nord und Berliner Tor der Betrieb, während die damalige U3 von der Haltestelle Berliner Tor aus schrittweise um sieben Haltestellen bis zur 1970 eröffneten Haltestelle Merkenstraße verlängert wurde.
Für dieses rasante Wachstum brauchte es natürlich auch neue U-Bahnen. Als Vorbild für den DT3 diente Vorgänger DT2, der seit 1962 in Hamburg fuhr. Mit den silbernen Stahlblechverblendungen und der kräftigen roten Farbgebung sah der Nachfolger optisch identisch aus, bot aber mehr Platz. Jeder DT3, der bei 46 Tonnen Gewicht 80 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichte, hatte 92 Sitz- und 273 Stehplätze (DT2: 82 und 106).
Nach Erprobungen im Sommer 1966 nahmen die neuen U-Bahnen 1968 den regulären Betrieb auf. Bis 1971 beschaffte die HOCHBAHN insgesamt 127 Einheiten. Seitdem wurden die DT3 mehrfach umfassend modernisiert und dabei mit neuen Fronten, moderner Technik und neuen Sitzen versehen. Mit der Einführung der neuen DT4 und DT5 U-Bahnen reduzierte man die Zahl der „alten“ Doppeltriebwagen aber schrittweise. Die heute verschrotteten Modelle hatten durchschnittlich bereits 3,85 Millionen Kilometer auf dem Tacho.
Die gute Nachricht für alle Fans: Ganz verschwinden wird der DT3 aus Hamburg trotz der Verschrottungen noch nicht. Die HOCHBAHN behält noch eine Reserve von zehn Fahrzeugen für Verstärkerfahrten. Ein Fahrzeug fürs Museum wurde ebenfalls bereits abgestellt.