Infotafeln zur historischen Einordnung
Auf der U1-Haltestelle Jungfernstieg kann der aufmerksame Fahrgast die Holzskulptur „Die sieben Jungfern“ entdecken. Diese Skulptur von Richard Luksch wird durch das namensgebende Gedicht des bekennenden Nationalsozialisten Hermann Claudius ergänzt – eine bewusste Inszenierung der Nationalsozialisten, die die HOCHBAHN jetzt sichtbar historisch einordnet.
Im Zuge der vor rund zwei Jahren abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen auf der 1931 eröffneten Haltestelle stellte sich die Frage, wie die HOCHBAHN mit diesem Werk umgehen soll. Zwei Entscheidungen wurden getroffen: Statt einer möglichen Entfernung der Plastik wird eine erläuternde Informationstafel auf dem Bahnsteig angebracht. Zum anderen sollten die kompletten HOCHBAHN-Anlagen nach weiteren umstrittenen Werken untersucht werden.
Bei der Suche wurde das Eingangsportal der U1-Haltestelle Ahrensburg Ost identifiziert. Hier sind ein Adler mit Lorbeerkranz und der Jahreszahl 1914 sowie vier hölzerne Kinderfiguren – Soldat, Polizist, Jäger und Reiter – als Gestaltungselemente angebracht. Ein Zeichen der damaligen imperialistisch-kaiserlichen Politik. Auch hier wird künftig eine Informationstafel die historische Einordnung liefern. Weitere Werke, die einer historischen Einordnung bedürfen könnten, wurden nicht identifiziert.
Anlässlich des diesjährigen Tag des offenen Denkmals werden die Informationstafeln an beiden Orten ab sofort auch als Mahnung gegen Krieg und Militarismus stehen. Die historische Einordnung der Werke ist ein Teil der Bemühungen der HOCHBAHN, ihre Geschichte aufzuarbeiten und transparent zu machen. Mehr über die Geschichte der HOCHBAHN unter https://www.hochbahn.de/de/unternehmen/die-geschichte-der-hochbahn.