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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

Presse & Medien

Kurs halten – Hamburg-Takt für Mobilitätswende

Erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2019

Das Wirtschaftsjahr 2019 stand für die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) wie für alle Verkehrsunternehmen im HVV im Zeichen der Hamburger Angebotsoffensive für den öffentlichen Nahverkehr. Langfristiges Ziel der Hansestadt ist es, dass jeder Hamburgerin und jedem Hamburger innerhalb von 5 Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung steht.

Mit deutlichen Leistungsausweitungen im Bus- und U-Bahn-Bereich arbeitete die HOCHBAHN an den Voraussetzungen, um in den kommenden Jahren die Hamburgerinnen und Hamburger noch deutlich stärker für das Umsteigen vom Privat-Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr und neue Mobilitätsangebote zu begeistern. Zu den neuen Angeboten zählten unter anderem deutlich engere Takte bei der U-Bahn, der verlässliche Einsatz von Langzügen, neue MetroBus-Linien und zusätzliche Großraumbusse mit bis zu 125 Plätzen auf hochfrequentierten Linien.

Im Laufe des Jahres 2019 erreichten die Fahrgastzahlen einen neuen Höchstwert: 467 Millionen Fahrgäste nutzten die Busse und U-Bahnen der HOCHBAHN. Das waren 5 Millionen oder knapp über ein Prozent mehr Fahrgäste als im Jahr zuvor. Trotz deutlicher Leistungsausweitungen konnte der Kostendeckungsgrad des Unternehmens mit 90,1 % auf einem deutschlandweiten Spitzenwert gehalten werden (2018: 92,2 %). Die Ausgleichsleistungen der der Freien und Hansestadt Hamburg betrugen 68,8 Millionen Euro (2018: 51,0 Millionen Euro). Damit stieg der städtische Zuschuss pro Fahrgast im Durchschnitt von 0,11 Euro auf 0,15 Euro.


Investitionsvolumen mehr als verdreifacht

Deutlich wird der Kurs auch an der Entwicklung des jährlichen Investitionsbudgets: Die HOCHBAHN erhöhte die jährlichen Gesamtinvestitionen um mehr als 30 Millionen Euro auf 324,1 Millionen Euro im Jahr 2019. Zum Vergleich: 2012 lag dieser Wert noch bei rund 100 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum stieg das Anlagevermögen um deutlich mehr als das Doppelte auf 1,41 Milliarden Euro.

Und der Kurs Richtung Leistungsausweitung wird konsequent fortgesetzt: Im Jahr 2020 will die HOCHBAHN mit insgesamt 438 Millionen Euro noch einmal rund 114Millionen Euro mehr als im Vorjahr investieren. Rund 50 Prozent der Investitionen, also mehr als 200 Millionen Euro, dürften dabei in die Hamburger Wirtschaft fließen. Dies zeigt die enorme Bedeutung der HOCHBAHN als regionaler Wirtschaftsfaktor.


Investitionen in U-Bahn und Busflotte

Besonders stark wird die HOCHBAHN in den kommenden Jahren in die Aufstockung der U-Bahn-Flotte investieren. Aktuell sind 113 der hochmodernen DT5-Fahrzeuge im Hamburger U-Bahn-Netz unterwegs. In wenigen Jahren soll die Flotte 163 Fahrzeuge umfassen. Dazu wird die HOCHBAHN in diesem Jahr 134,2Millionen Euro investieren, ein nochmals deutlicher Anstieg nach 75,9 Millionen Euro im Vorjahr. Aktuell laufen auch die Vorbereitungen, um im Jahr 2021 eine neue U-Bahn-Generation auszuschreiben. Ab der zweiten Hälfte der 20er Jahre soll die neue DT6-Generation den seit Anfang der 90er Jahre fahrenden DT4 ersetzen und zudem vollautomatisch auf der neuen U5 fahren.

In die Umstellung der kompletten Busflotte in emissionsfreie Busse innerhalb einer Dekade investiert die HOCHBAHN in den kommenden Jahren durchschnittlich rund 60 Millionen Euro allein in ihren Fuhrpark. 2020 ist das erste Jahr, in dem die HOCHBAHN nur noch emissionsfreie Busse bestellt. Damit ist das Ende des Einsatzes der Dieselbusse eingeläutet. Im Herbst werden weitere 30 Batteriebusse mit einer Mindestreichweite von 200 km kommen. Der Zuschlag für die Beschaffung von bis zu 520 emissionsfreien Bussen für die Jahre 2021 bis 2025 ist in Vorbereitung. Gleichzeitig startet in Kürze eine Ausschreibung für Wasserstoffbusse mit Brennstoffzellentechnologie.

Parallel zur Umrüstung der Busflotte auf emissionsfreie Antriebe läuft die notwendige umfangreiche Umrüstung der Betriebshöfe. Nach der Inbetriebnahme des neuen Betriebshofes in Alsterdorf wird derzeit der Betriebshof Hummelsbüttel auf E-Antriebe (Ladeinfrastruktur und Werkstätten) umgerüstet. In Kürze beginnt der Umbau des Betriebshofes Langenfelde. Im U-Bahn-Bereich geht Ende des Monats die neue U-Bahn-Werkstatt in Billstedt in Betrieb. Insgesamt entfallen auf die Fahrzeuginfrastruktur der HOCHBAHN in diesem Jahr Investitionen in Höhe von 42,9 Millionenen Euro. Das liegt noch einmal deutlich über dem Niveau vom Vorjahr mit 29,7 Millionen Euro.


Erfolgreiche Integration von JASPER und SBG

Zum Jahreswechsel erfolgte die Integration der beiden Tochterunternehmen JASPER und SBG in die HOCHBAHN. Die Umstellung der Gesamtflotte auf emissionsfreie Antriebe und die Herausforderungen auf dem Weg zum Hamburg- Takt machten diesen Schritt erforderlich. Die Integration der Betriebsabläufe und der knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lief nahezu reibungslos.

Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HOCHBAHN stieg im Jahresverlauf um rund 260. Insgesamt arbeiteten im Unternehmen zum Ende des Jahres 6 074 Personen. In diesem Jahr gehen die Planungen davon aus, dass rund 160 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen werden.


Herausforderungen durch die Corona-Pandemie

Nach dem Anstieg der Fahrgastzahlen im Jahr 2019 und in diesem Frühjahr folgte Mitte März der Einbruch bei den Fahrgastzahlen durch den allgemeinen Lockdown. Die Fahrgastzahlen gingen auf rund 30 Prozent des Vor-Corona- Niveaus zurück. Mittlerweile liegen sie wieder bei rund 60 Prozent. Das bedeutet, dass aktuell schon wieder mehr als 700 000 Fahrgäste täglich Busse und Bahnen der HOCHBAHN nutzen.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „In Abstimmung mit der Stadt haben wir den Fahrplan durchgängig komplett aufrechterhalten. Wir haben sogar gezielt Buslinien verstärkt. In dieser Situation haben uns die Angebotsausweitungen aus dem vergangenen Jahr natürlich zusätzlich geholfen. Wir sind uns aber absolut bewusst, dass bei weiter steigenden Fahrgastzahlen der Abstand zwischen den Fahrgästen nicht eingehalten werden kann. Genau aus diesem Grunde ist die Maskenpflicht Ende April eingeführt worden.“

In den vergangenen Wochen haben die Hamburger Verkehrsunternehmen im HVV gemeinsam zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Krise zu managen und alle Voraussetzungen dafür zu schaffen, die Fahrgäste wieder zurückzugewinnen. Neben der Maskenpflicht, die insgesamt immer noch sehr gut eingehalten wird, sind es unter anderem neue Hygienekonzepte, das Öffnen aller Türen in Bussen und Bahnen an allen Haltestellen, um die Fahrzeuge zu durchlüften, der Einbau von Trennscheiben, um den gesamten Fahrgastraum wieder den Fahrgästen zur Verfügung stellen zu können, und eine umfassende und intensive Fahrgastkommunikation auf allen Kanälen.

Henrik Falk: „Natürlich kennen wir nicht den Zeitpunkt, wann die Corona-Krise vorbei ist. Klar ist aber, dass die Mobilitätswende und der Klimaschutz nichts an Bedeutung und Dringlichkeit verlieren werden. Das Ziel, bis 2030 den Hamburg-Takt zu schaffen und unser Unternehmen komplett klimaneutral aufzustellen, verfolgen wir weiter mit klarer Zielstellung und hohem Engagement.“


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