U5: Jahresbilanzierung für CO2-Reduktion liegt vor
In dieser Woche hat die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH (U5 GmbH) ihren zweiten Jahresbericht über die CO2-Reduktionsmaßnahmen beim Bau der U5 veröffentlicht. Der Bericht dokumentiert die Fortschritte bei der Umsetzung der im Jahr 2022 aufgestellten CO2-Reduktionsstrategie für das Projekt und bestätigt erneut: Die Maßnahmen zur Emissionsminderung greifen – und werden zudem konsequent weiterentwickelt.
Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer U5 GmbH:
„Auch der aktuelle Bericht für das Jahr 2024 bestätigt unser gestecktes Ziel. Mehr noch, die aktuelle Bilanzierung zeigt eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen um knapp 12.000 Tonnen. Damit verringert sich der Wert der baubedingten CO2-Emissionen von 841.000 Tonnen im letzten Jahr auf 829.000 Tonnen im aktuellen Bilanzierungszeitraum.“
Statt der bei konventioneller Bauweise anfallenden 2,7 Mio Tonnen baubedingter CO2-Emissionen reduziert die U5 GmbH mit den gewählten Maßnahmen derzeit rund 70% der beim Bau entstehenden Emissionen ein und liegt damit komplett im Plan ihrer Strategie.
Neben den Optimierungspotenzialen in der Planung berücksichtigt die aktuelle Bilanzierung vor allem die tatsächlich angefallenen Emissionen aus dem Baujahr 2024. Die getroffenen Maßnahmen auf Materialebene erweisen sich als besonders wirksam: Seit Herbst 2024 wird im Baulos 2 auf dem ersten Bauabschnitt der U5 von Bramfeld in die City Nord nur noch Bewehrungsstahl mit maximal 400 kg CO2-äq/t eingesetzt. Im Baulos 1 wird nur noch Bewehrungsstahl eingesetzt, der maximal 500 kg CO2-äq/t aufweist. Im Vergleich zum Baustart konnten die Emissionen beim Stahl so bereits fast um die Hälfte verringert werden. Zudem wird grundsätzlich nur noch grüner Zement beim Beton eingesetzt. Für den Einsatz sogenannter Stahlfaserbeton-Tübbinge, die rund ein Drittel weniger Stahl als klassischer Bewehrungsstahl enthalten, wird die U5 GmbH die Zulassung im Einzelfall im Herbst beantragen und hofft so, die Tübbinge zeitnah noch auf dem ersten Bauabschnitt einsetzen zu können.
Neben den Erfolgen auf Materialebene wurden auch in der Planung weitere Optimierungen erzielt. So wurden beispielsweise die Materialmengen in der Planung durch die Verringerung der Bauwerksgrößen weiter reduziert. Damit verringert sich das Zielszenario der CO2-Reduktionsstrategie das zweite Jahr in Folge.
Im ersten Halbjahr 2025 hat die U5 GmbH weitere Maßnahmen ergriffen, deren konkrete Auswirkungen aber erst Bestandteil des nächsten Jahresberichts sein werden. So lag der Fokus besonders auf der Betrachtung alternativer Antriebstechnologien. Für die Bodentransporte der U5-Baustellen wurden zwei verschiedene elektrisch betriebene LKW getestet. Auf der Baustelle selbst hat ein Pilotversuch mit einem elektrischen Radlader stattgefunden. Das Erfreuliche: Sowohl der elektrisch betriebene LKW als auch der E-Radlader konnten im Praxistest überzeugen und können nach ersten Erkenntnissen genauso zuverlässig für die Zwecke der U5 eingesetzt werden wie konventionell mit einem Verbrenner-Motor betriebene Fahrzeuge. Für einen flächendeckenden Einsatz gibt es jedoch noch weitergehende Fragen zur Ladeinfrastruktur und zur Wirtschaftlichkeit zu beantworten. Um bis dahin gleichwohl CO2-Einsparungen zu erzielen, setzen alle Unternehmen bei der LKW-Flotte für die Bodentransporte der U5 seit April 2025 HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) als Kraftstoff ein.
Die CO2-Einsparungen der U5 werden in der jährlichen Bilanzierung dokumentiert und sind Teil des Risikomanagements für die U5. Damit wird die transparente Messbarkeit der Maßnahmen zur CO2-Reduktion für die weitere Projektlaufzeit möglich. Die detaillierte Bilanzierung für das Jahr 2024 ist online auf schneller-durch-hamburg.de einsehbar.