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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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Arbeiten zur Ausfädelung der U4 starten

Bauarbeiten beginnen im Frühjahr 2023

Während die Arbeiten zur Verlängerung der U4 im Hamburger Osten rund um die Horner Rennbahn und am zweiten Bauabschnitt in der Manshardtstraße auf Hochtouren laufen, beginnen im kommenden Frühjahr die Arbeiten für das eigentliche Kernstück des U4-Projekts der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) zur Ausfädelung der U4 aus dem Bestandsnetz: ab Mai 2023 wird das Kreuzungsbauwerk U2/U4 Horner Rennbahn errichtet. Neben den besonderen technischen Herausforderungen erfordert dieser Projektabschnitt auch Einschnitte in den U-Bahn-Betrieb.


Das Bauprojekt erzwingt zwei Unterbrechungen auf dem östlichen U2/U4-Linienast: vom 2. Januar bis zum 9. März 2023 (10 Wochen) ist die Strecke zwischen den Haltestellen Hammer Kirche und Horner Rennbahn gesperrt, von Mai 2023 bis zum März 2024 (11 Monate) fährt keine U-Bahn zwischen den Haltestellen Rauhes Haus und Legienstraße. Für beide Sperrungen wird ein leistungsfähiger Ersatzverkehr mit Bussen angeboten.


Sven Möller, HOCHBAHN-Betriebsleiter U-Bahn: „Sperrungen sind für unsere Fahrgäste immer unerfreulich – aber bei diesem für den Hamburger Osten so wichtigen Bauprojekt leider auch unumgänglich. Deshalb sind uns zwei Dinge besonders wichtig: den Sperrungszeitraum so kurz wie möglich halten und leistungsfähige Ersatzangebote bereitstellen.“


Zum Hintergrund: Ende 2026 sollen 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger durch die U4-Verlängerung fußläufig das Hamburger U-Bahn-Netz erreichen können. Die Reisezeit mit dem ÖPNV Richtung Innenstadt wird sich nahezu halbieren (Fahrzeit Horner Geest bis Hauptbahnhof: heute 23, künftig 13 Minuten). Auf der U4-Strecke von der Horner Rennbahn bis zur Horner Geest können dann Züge im 5-Minuten-Takt fahren – auf der gemeinsamen Strecke von U2 und U4 zwischen der Horner Rennbahn und der Innenstadt künftig sogar im 100-Sekunden-Takt. Möglich wird dies durch das unlängst von der HOCHBAHN gestartete Projekt U-Bahn100, das eine weitgehende Automatisierung von U2 und U4 vorsieht.


Kreuzungsbauwerk als Voraussetzung für die U4-Ausfädelung

Damit die U4 künftig Richtung Horner Geest fahren kann, muss die Linie hinter der Haltestelle Horner Rennbahn aus dem bestehenden U-Bahn-Netz ausfädeln. Dabei wird sie in einem Bogen unter der bestehenden U-Bahn-Linie U2 hindurchgeführt, um dann weiter in Richtung Manshardtstraße zu fahren. Aufgrund der geringen Tiefenlage des U-Bahn-Tunnels können die Arbeiten nicht im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Erforderlich ist der Bau eines Kreuzungsbauwerks östlich der Haltestelle Horner Rennbahn.


Für das Kreuzungsbauwerk muss der Bestandstunnel, durch den Züge heute von und nach Billstedt fahren, in einer bis zu 35 Meter breiten und 80 Meter langen Baugrube abgerissen werden. Im zweiten Schritt wird zunächst der neue U4-Tunnel Richtung Horner Geest in einer Tiefe von 15 Metern gebaut. Direkt darüber entsteht im Anschluss der neue Tunnel für die Linie U2.


Dirk Göhring, HOCHBAHN-Projektleiter U4: „Baulich ist das Projekt eine große Herausforderung. In einem recht engen Baufeld müssen wir die Ausfädelung der U4 vorbereiten, den Bestandstunnel abbrechen und danach die Tunnel für die U4 und die darüber hinwegführende U2 wieder aufbauen – und das in einem sehr knappen Zeitfenster. Wir liegen aber voll im Zeitplan und sind überzeugt, dass wir das im vorgegebenen Rahmen schaffen werden.“


Erste Sperrung mit Maßnahmen für verbesserten Ersatzverkehr

In der ersten Sperrung (2.1.-9.3.2023) werden westlich der U-Bahn-Haltestelle Rauhes Haus Weichen eingebaut, sodass die Züge bei einer Sperrung an dieser Stelle kehren und zurück in Richtung Innenstadt fahren können. Dies hat neben der höheren betrieblichen Flexibilität vor allem zwei Vorteile: die Streckensperrung ab Mai kann durch diese Maßnahme auf eine Haltestelle (Horner Rennbahn) beschränkt werden, was den Ersatzverkehr mit Bussen deutlich verlässlicher und störungsunanfälliger macht. Zudem ist die Anbindung von Bus und U-Bahn an der Haltestelle Rauhes Haus verkehrlich leichter darstellbar und bietet den Fahrgästen eine komfortable Umsteigemöglichkeit.


Während der Sperrung fährt die U2 zwischen Niendorf Nord und Hammer Kirche sowie zwischen Mümmelmannsberg und Horner Rennbahn weiterhin im 5-Minuten-Takt. Die HOCHBAHN richtet im Sperrungszeitraum einen Ersatzverkehr mit Bussen ein: bis zu sechs Gelenkbusse in zehn Minuten fahren zwischen den Haltestellen Horner Rennbahn und Burgstraße. Zwar fährt die U-Bahn bis zur Hammer Kirche, dennoch empfiehlt die HOCHBAHN wegen der deutlich kürzeren Wege die Haltestelle Burgstraße als Umsteigepunkt vom und zum Ersatzverkehr.


Ersatzverkehr mit bevorrechtigten Gelenkbussen

In enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) wurden an acht Ampeln Sonderschaltungen für den Bus eingerichtet, die den Ersatzverkehr priorisieren und damit beschleunigen sollen. Die Fahrt kann sich je nach Tageszeit dennoch um bis zu 20 Minuten verlängern.


Erik Phillip Dormann, HOCHBAHN-Verkehrsplaner: „Weil ein Ersatzverkehr mit Bussen das eigentliche U-Bahn-Angebot nicht immer gleichwertig ersetzen kann, haben wir alle Stellschrauben gedreht. Für jede ankommende U-Bahn stehen drei Gelenkbusse bereit, wir haben gemeinsam mit dem LSBG eine echte Beschleunigung unserer Busse an den Ampeln hinbekommen und schaffen an der U Burgstraße wie auch an der U Horner Rennbahn eine komfortable Umsteigemöglichkeit für unsere Fahrgäste.“


Als weitere Alternative empfiehlt die HOCHBAHN ihren Fahrgästen zu püfen, ob sie mit den Buslinien X32, 23, 213 und 260 auch die U1-Haltestelle Wandsbek Markt beziehungsweise die S1/U1-Haltestelle Wandsbeker Chaussee erreichen können, um von dort in die Innenstadt zu fahren.


Die U4 fährt in dieser Zeit, da ein Kehren im 5-Minuten-Takt der U2 an der Hammer Kirche nicht möglich ist, montags bis freitags, 6.30 Uhr bis 21 Uhr, und sonnabends, 10.30 Uhr bis 21 Uhr, zwischen den Haltestellen Elbbrücken und Jungfernstieg im 15-Minuten-Takt mit 120-Meter-Vollzügen. Außerhalb dieser Zeiten fährt die U4 im gewohnten Takt bis zur Hammer Kirche.


Im Zeitraum der ersten Sperrung wird die HOCHBAHN neben dem Einbau der Weichen weitere Vorkehrungen für die zweite Sperrung ab Mai treffen. An der Haltestelle Rauhes Haus wird ein zusätzlicher Zugang in der Mitte des Haltestellengebäudes geschaffen. Damit sollen die Fahrgäste eine direkte Umsteigemöglichkeit zwischen U-Bahn und Bus erhalten. Innerhalb des U4-Projektes laufen in dieser Zeit die baulichen Vorbereitungen für die Verbindung zwischen den neuen Streckenabschnitten und den Bestandstunneln, die nicht während des laufenden Betriebes erfolgen können. Auch diese Maßnahmen tragen dazu bei, die zweite Sperrung zeitlich möglichst knapp zu halten.


Zweite Sperrung: Das Kernstück der U4-Verlängerung entsteht

In der zweiten Sperrung (Mai 2023 bis März 2024) wird im U4-Projekt dann das Kreuzungsbauwerk errichtet, das die Aus- und Einfädelung der U4 Horner Geest ermöglicht. Gleichzeitig werden westlich und östlich der Haltestelle Horner Rennbahn die Anschlüsse des Bypass-Tunnels an das Bestandsnetz     vorgenommen. Der Bypass-Tunnel, der derzeit im Rohbau hergestellt wird, liegt südlich der Haltestelle Horner Rennbahn und wird künftig die stadtauswärtsfahrenden U2- und U4-Züge aufnehmen. Auf der heutigen Bestandsstrecke werden ab Ende 2026 die beiden Linien Richtung Innenstadt fahren.


Während dieser Arbeiten können keine Züge den Baustellenbereich passieren, die U2 muss zwischen den Haltestellen Legienstraße und Rauhes Haus unterbrochen werden. Die genauen Sperrungstermine und das finale Betriebskonzept werden derzeit ausgearbeitet. Die Details zum Ersatzverkehr und zu weiteren Angeboten befinden sich noch in der Abstimmung mit dem Bezirk, dem LSBG und weiteren Stellen. Spätestens im März kommenden Jahres werden diese vorliegen.


Sven Möller: „Mit der neuen Weiche an der Haltestelle Rauhes Haus können wir die Sperrung ab Mai auf eine Haltestelle begrenzen. Das schafft deutlich bessere Voraussetzungen für den Ersatzverkehr. Parallel dazu sind wir in der Abstimmung, auch hier Sonderschaltungen für die Ampeln auf der Strecke umzusetzen, um die Busse möglichst störungsfrei fahren zu lassen. Selbstverständlich werden wir auch die Erkenntnisse aus der ersten Sperrung mit in das Ersatzverkehrskonzept einfließen lassen.“


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