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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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Baustart Ausfädelung für die U4 Horner Geest

U-Bahn-Verlängerung für 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger

Nachdem Ende März Richtfest im Erweiterungsbau der Haltestelle Horner Rennbahn gefeiert werden konnte, startet Anfang Mai der Bau des Kernstücks zur Ausfädelung der U4 – das U2/U4-Kreuzungsbauwerk Horner Rennbahn. Um die U4 auf die Horner Geest zu verlängern, müssen die Gleise östlich der U2/U4-Haltestelle Horner Rennbahn in einem Bogen unter der U2 hindurchgeführt werden. Dazu wird zunächst der bestehende Tunnel abgebrochen. Im Anschluss werden zwei übereinander liegende Tunnel für die U2 und U4 gebaut, sodass künftig die U4 stadtauswärts kreuzungsfrei nach Norden auf die Horner Geest abzweigen kann.


Dirk Göhring, HOCHBAHN-Projektleiter U4: „Baulich ist das Projekt eine große Herausforderung. In einem recht engen Baufeld müssen wir die Ausfädelung der U4 vorbereiten, den Bestandstunnel abbrechen und danach die Tunnel für die U4 und die darüber hinwegführende U2 wieder aufbauen – und das in einem sehr knappen Zeitfenster. Wir liegen aber voll im Zeitplan und sind überzeugt, dass wir das im vorgegebenen Rahmen schaffen werden.“


Die Bauarbeiten dafür erzwingen eine knapp einjährige Unterbrechung auf dem östlichen U2/U4-Abschnitt zwischen den Haltestellen Legienstraße und Rauhes Haus. Die HOCHBAHN hat in den vergangenen Monaten wichtige bauliche Vorbereitungen getroffen, um den hierfür notwendigen Ersatzverkehr zu optimieren. So wurden westlich der Haltestelle Rauhes Haus neue Weichen und an der Haltestelle Burgstraße eine komplett neue Kehr- und Abstellanlage eingebaut. Mit diesen Maßnahmen gelingt es, die erforderliche U2/U4-Sperrung auf nur eine Haltestelle (Horner Rennbahn) zu beschränken und die Strecke für den erforderlichen Ersatzverkehr (Legienstraße–Rauhes Haus) zu minimieren. Das Paket an Vorbereitungsmaßnahmen kommt den Fahrgästen in den kommenden Monaten in Form eines kürzeren, stabileren und komfortableren Ersatzverkehrs zugute.


Ab dem 27. April abends werden nun die neue Weichenanlage, die Kehr- und Abstellanlage sowie neue Fahrbeziehungen zugsicherungstechnisch in die Stellewerke Berliner Tor, Rauhes Haus und Billstedt eingebunden. Während  dieser Vorabmaßnahmen fahren in den betroffenen Streckenabschnitten Busse statt Bahnen. Aufgrund der wechselnden Sperrungen wird den Fahrgästen empfohlen, auf die Beschilderungen und die Durchsagen zu achten. Die HOCHBAHN wird verstärkt Informationspersonal einsetzen. Die Vorab-Sperrungen im Einzelnen:


- Donnerstag, 27. April, 21 Uhr bis Betriebsschluss: Berliner Tor bis Billstedt

- Freitag, 28. April, bis Montag, 1. Mai: Berliner Tor bis Horner Rennbahn

- Dienstag, 2. Mai: Rauhes Haus bis Billstedt


Normen Wiegand, stellvertretender Betriebsleiter U-Bahn: „Die wechselnden Sperrungen an dem verlängerten Wochenende sind für die Fahrgäste sicherlich nicht komfortabel. Wir werden aber mit einem umfassenden Angebot sicherstellen, dass alle Fahrgäste die Informationen erhalten, die sie benötigen.“


Am 3. Mai 2023 startet mit dem Betriebsbeginn die eigentliche Unterbrechung der U2/U4 zwischen den Haltestellen Rauhes Haus und Legienstraße. In dieser Zeit entsteht der Rohbau für das Kreuzungsbauwerk. Gleichzeitig wird der neu gebaute Tunnel („Bypass“) für die stadtauswärts fahrenden U-Bahnen an das Bestandsnetz angeschlossen. Für die notwendige knapp einjährige Unterbrechung hat die HOCHBAHN ein umfassendes Mobilitätskonzept für die Fahrgäste im Hamburger Osten zusammengestellt.


Mobilitätskonzept für den Hamburger Osten während der Sperrung

Auf dem betroffenen Streckenabschnitt fahren Ersatzverkehrsbusse in der Hauptverkehrszeit im 3-Minuten-Takt. Für die Naherschließung werden alle Haltestellen angefahren. Für die Langstrecken-Fahrgäste geht es noch komfortabler: In der Hauptverkehrszeit fährt alle 2 Minuten ein Direktbus von Billstedt ohne Halt bis zur Haltestelle Rauhes Haus und zurück. Davon werden die täglich rund 28 000 Fahrgäste profitieren, die aus dem Osten Hamburgs in Richtung Innenstadt fahren. Eingesetzt werden Gelenkbusse mit Platz für 105 Fahrgäste.


An der Haltestelle Rauhes Haus wird derzeit ein zusätzlicher Zugang gebaut, über den die Fahrgäste dann auf kürzestem Wege von der Bahn in den Bus und umgekehrt wechseln können. In enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) wurden zudem an sieben Ampeln Sonderschaltungen für die Busse eingerichtet, die diese priorisieren und damit beschleunigen sollen.


Lykourgos Tsirigotis, Verkehrsplaner bei der HOCHBAHN: „Wir haben an allen Stellschrauben gedreht, um unseren Fahrgästen einen wirklich leistungsfähigen Ersatzverkehr anbieten zu können. Hierzu gehören vor allem der Direktbus, der in der Spitze alle 2 Minuten fährt, die sieben zusätzlichen Ampelschaltungen für einen möglichst zügigen Verkehrsfluss und optimierte Umsteigesituationen. Zusätzlich gibt es weitere Mobilitätsangebote für unsere Fahrgäste, mit denen sie ihre individuellen Ziele möglichst gut erreichen können.“


Als ein weiteres Mobilitätsangebot und Ergänzung zum Ersatzverkehr hat die HOCHBAHN für die Sperrung unter anderem zwei neue Xpress-Buslinien eingerichtet. Die X61 startet an der Washingtonallee, die X65 am Öjendorfer Friedhof. Mit den beiden Linien erreichen die Fahrgäste die U/S-Bahn-Haltestelle Wandsbeker Chaussee. Hier können sie in die Schnellbahn Richtung Innenstadt umsteigen. Auch die regulären Buslinien 23 und 213 bieten eine Alternative für Fahrgäste, die von Billstedt und Horner Rennbahn über die U-Bahn-Haltestelle Wandsbek Markt ihr Fahrziel besser erreichen können. Hier wird die HOCHBAHN während der Sperrung zusätzliche Busse einsetzen.


Auch das Fahrrad ist eine mögliche Alternative: Die Veloroute 8 verläuft parallel zur U2/U4-Strecke. Im Rahmen einer Kooperation wird der Anbieter StadtRAD die vorhandenen Stationen mit zusätzlichen Fahrrädern ausstatten. Für das private Fahrrad gibt es mit den B+R-Anlagen an allen betroffenen Haltestellen ebenfalls ein passendes Angebot zum Umstieg.


Ab April 2024: Blick nach vorne


Im April 2024 werden die beiden Anschlussbauwerke des neuen Tunnels („Bypass“) an das Bestandsnetz im Rohbau fertiggestellt und der Gleisbau abgeschlossen sein. Damit können die stadtauswärts fahrenden Züge durch den neuen Tunnel fahren und den neuen Bahnsteig an der Horner Rennbahn für den Fahrgastwechsel nutzen.


Bis zur endgültigen Fertigstellung des Kreuzungsbauwerks im Frühjahr 2025 werden die Fahrgäste auf ihrer Weiterfahrt Richtung Innenstadt bzw. Billstedt/Mümmelmannsberg an der Haltestelle Horner Rennbahn den Zug und den Bahnsteig wechseln müssen.


Ende 2026 soll die U4-Verlängerung mit den beiden Haltestellen Stoltenstraße und Horner Geest in den Fahrgastbetrieb gehen. Dann sind rund 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmals fußläufig an das Hamburger U-Bahn-Netz angeschlossen. Für die Fahrgäste wird sich mit der Schienenanbindung die Fahrzeit von der Horner Geest in die Hamburger Innenstadt annähernd halbieren.


Auf der kompletten U4 sowie auf der gemeinsamen Strecke der U2 und U4 zwischen der Horner Rennbahn und der Innenstadt wird Ende 2026 ein 100-Sekunden-Takt möglich sein. Dahinter steckt das unlängst von der HOCHBAHN gestartete Projekt U-Bahn100, das eine weitestgehende Automatisierung von U2 und U4 vorsieht. Bis Ende 2029 soll dann auch die Strecke bis Mümmelmannsberg komplett umgerüstet sein.


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