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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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Gestaltung für U5 am Hauptbahnhof steht fest  

Sieger sind blrm Architekt*innen und Gottlieb Paludan Architects

Hamburgs neue U-Bahn-Linie bekommt ein weiteres Gesicht. Der Architekturwettbewerb für die U5-Haltestelle am Hauptbahnhof Nord ist abgeschlossen. Der Siegerentwurf für die künftige Haltestelle kommt von der Bietergemeinschaft blrm Architekt*innen GmbH (Hamburg) mit Gottlieb Paludan Architects (Kopenhagen) und setzt einen besonderen Fokus auf das Spiel zwischen modernen architektonischen Elementen und der bereits vorhandenen Bausubstanz. Dafür bleiben viele Merkmale der bestehenden Haltestelle erhalten und werden durch das geschickte Hinzufügen von neuen Deckenelementen und einem modernen Lichtkonzept hervorgehoben.


Jannes Wurps, blrm Architekt*innen: „Es ist eine große Ehre, eine so bedeutende Haltestelle wie den Hauptbahnhof gestalten zu dürfen. Uns war wichtig, die besondere Historie des Ortes in die Entwicklung der Gestaltung mit einzubeziehen. Dafür rückt insbesondere unser Lichtkonzept die historischen Bauteile sowie die prägnanten Tunnelröhren in ein ganz neues Licht.“


Bereits zur Eröffnung der Haltestelle 1968 sind am Hauptbahnhof Nord vier Bahnsteige und Tunnelröhren gebaut worden. Der Betrieb der U2 und U4 läuft bisher jedoch nur auf den beiden innenliegenden Röhren und Bahnsteigen. Mit der U5 sollen die bisher nicht genutzten äußeren Röhren sowie die Bahnsteige der Haltestelle für den vollautomatischen Betrieb der U5 umgebaut und anschließend in Betrieb genommen werden. So entsteht hier in Zukunft ein zentraler bahnsteiggleicher Umstieg zwischen den Linien U2/U4 und U5.


Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender HOCHBAHN: „Nicht nur in der Gestaltung treffen bei der U5 am Hauptbahnhof Moderne auf Gegenwart: Der Umbau durch die U5 ermöglicht hier künftig einen besonders komfortablen und schnellen Umstieg zwischen dem Bestandsnetz und der neuen Linie.“


Am Hauptbahnhof Nord trifft die U5 erstmals auf eine schon bestehende U-Bahn-Haltestelle in der Hamburger Innenstadt. Nach dem Umbau werden künftig rund 130 000 Fahrgäste täglich die U5 am Hauptbahnhof nutzen. Um den Umsteigeanforderungen gerecht zu werden, werden im Zuge der Baumaßnahmen die drei Querschläge geöffnet und so die notwendigen Durchgänge zwischen den Bahnsteigen für den bahnsteiggleichen Umstieg geschaffen. Durch die neue Anordnung der Treppen, Fahrtreppen und Aufzüge wird zusätzlicher Raum geschaffen, der die Leistungsfähigkeit der Haltestelle sichergestellt. Für den vollautomatischen Betrieb der U5 werden die beiden äußeren Bahnsteige mit Bahnsteigtüren ausgestattet. Derzeit läuft die Entwurfsplanung für den U5-Abschnitt in der Innenstadt. Bei optimalem Verlauf könnte der Umbau der Haltestelle Anfang der 2030er Jahre beginnen.


Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer HOCHBAHN U5 Projekt GmbH: „Die U5 am Hauptbahnhof ist sowohl baulich als auch architektonisch eine besondere Haltestelle für uns. Ich freue mich sehr, dass es blrm Architekt*innen gelungen ist, einen Entwurf zu schaffen, der den Bedingungen des Bestandes und den Vorgaben des Denkmalschutzes nicht nur gerecht wird, sondern sich behutsam und gleichermaßen modern in den bestehenden Ort einfügt.“


Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Der Hauptbahnhof ist täglich für viele Tausend Menschen Mobilitäts- und Umsteigepunkt – sei es, um die Innenstadt zu erreichen, schnell auf andere Linien oder zum Regional- und Fernverkehr umsteigen zu können. Die neue U5-Haltestelle Nord wird künftig nicht nur dafür sorgen, dass die Menschen aus Bramfeld, Steilshoop und Umgebung erstmals eine direkte, bequeme Verbindung zum Stadtzentrum erhalten, sondern auch dafür, dass durch den bahnsteiggleichen Umstieg zur U2/ U4 der Hauptbahnhof insgesamt entlastet, die Reisezeiten im gesamten Netz spürbar verkürzt und die U2/4-Fahrgäste aus Hamburgs Osten noch näher an die City heranrücken. Durch die Reaktivierung alter Bestandsgleise wird auch auf das Thema nachhaltiges Bauen eingezahlt. Mein Dank gilt allen Planerinnen und Planern der Hochbahn, die dafür sorgen, dass Hamburgs größtes Schnellbahnprojekt weiterhin im Kosten- und Zeitplan liegt.“


Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung hat die U5 GmbH für die Haltestelle Hauptbahnhof Nord einen Wettbewerb für die Gestaltung durchgeführt. Das Wettbewerbsverfahren mit acht teilnehmenden Architekturbüros aus ganz Europa wurde von D&K drost consult GmbH betreut. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer Jury aus Fachpreisrichter*innen, Sachpreisrichter*innen sowie Sachverständigen aus unterschiedlichen Hamburger Behörden, Politik und Unternehmen bewertet. Der erste Preis wurde dem Entwurf von blrm Architekt*inne mit Gottlieb Paludan Architects verliehen. Insbesondere die Grundhaltung des Siegerentwurfs, die bestehende Haltestelle so weiterzuentwickeln und zu ergänzen, dass die Qualitäten des Bestandes erhalten bleiben und durch neue Elemente hervorgehoben werden, war ausschlaggebend für die Bewertung der Jury. Zeitgenössische Ergänzungen wie die gläsernen Displays in den Tunnelröhren und die neue Gestaltung der Decke machen die historischen Bauteile auf besondere Weise sichtbar. Neben den gestalterischen Qualitäten wird der ressourcenschonende Ansatz des Entwurfs besonders gelobt. Zusätzlich zum unterirdischen Bereich überzeugt auch die Ausgestaltung der Aufzüge und Ein- und Ausgänge zur Station an der Oberfläche. Gläserne Display sorgen für Ordnung und überzeugen als geeignete Wegweiser.

Der Siegerentwurf und die Plätze zwei und drei des Wettbewerbs werden für die kommenden drei Wochen in einer Zwischenebene der Haltestelle Hauptbahnhof Nord im Rahmen einer Ausstellung öffentlich sichtbar sein. Erreichbar ist die Ausstellung vom Zugang zur Haltestelle am Glockengießerwall / Georgsplatz. Alle eingereichten Entwürfe zur Architektur der Haltestelle sind außerdem online auf schneller-durch-hamburg.de zu finden.

Die U5 fährt künftig auf einer Strecke von insgesamt rund 25 Kilometern. Sie startet im Osten Hamburgs und führt über die City Nord, durch Winterhude und Uhlenhorst weiter in die Innenstadt. Von dort geht es entlang der Universität und dem UKE bis nach Lokstedt und weiter zu den Arenen. 22 Haltestellen werden auf der neuen Linie gebaut, sieben davon mit Umsteigemöglichkeit in das bestehende U- und S-Bahn-Netz. So werden rund 180.000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmalig oder besser an die Schnellbahnen angebunden. Nach Fertigstellung der gesamten Linie 2040 werden täglich rund 315 000 Fahrgäste erwartet.


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