Großprojekt auf der U1
Der barrierefreie Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes geht weiter. Im Fokus dieses Jahr: die U1-Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße. Dafür muss die U1 vom 13. Juni bis 3. Juli zwischen Ohlsdorf und Lattenkamp gesperrt werden. Vom 4. Juli bis 7. September ist die Strecke zwischen Ohlsdorf und Kellinghusenstraße gesperrt. Bis zum 22. September fährt die U1 noch ohne Halt durch die Haltestelle Alsterdorf. Im „Windschatten“ des barrierefreien Ausbaus bündelt die HOCHBAHN notwendige Sanierungsarbeiten auf dem Streckenabschnitt. Ein Schwerpunkt hier: der Austausch der 108 Jahre alten U-Bahn-Brücke über die Carl-Cohn-Straße.
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Ziel ist, die Hamburger U-Bahn auch in Zukunft einfach nutzbar, leistungsfähig, modern und sicher zu machen. Dazu gehört auch der barrierefreie Ausbau. Sperrungen sind hier nicht zu vermeiden. Aber sie werden auch durch die Bündelung der Maßnahmen auf das Notwendige begrenzt.“
Barrierefreier Ausbau der Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße
An der Haltestelle Alsterdorf wird der bisherige Bahnsteig abgerissen und komplett erneuert. Künftig werden hier täglich rund 14 000 Fahrgäste von einem Aufzug profitieren. Die täglich rund 11 000 Fahrgäste der Haltestelle Hudtwalckerstraße erhalten neben dem barrierefreien Ausbau zudem einen zweiten Zugang, der den nördlichen Bereich der Haltestelle besser erschließt. Die Fertigstellung des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle Alsterdorf ist für Frühjahr 2023 vorgesehen, die Haltestelle Hudtwalckerstraße folgt im Herbst 2023. Damit ist dann der gesamte Westast der U1 barrierefrei zugänglich.
Erneuerung einer 108 Jahre alten U-Bahn-Brücke
Die für den barrierefreien Ausbau erforderliche Sperrung wird genutzt, um die U-Bahn-Brücke über die Carl-Cohn-Straße auszutauschen. Die Brücke ist das Originalbauwerk aus der Zeit der Inbetriebnahme der U1 und hat nach 108 Jahren das Ende der wirtschaftlichen Lebensdauer erreicht. Am 20. Juni wird die alte Brücke ausgehoben, sodass der Neubau etwa einen Monat später, am 24. Juli, per Mobilkran eingehoben werden kann. Die neue Brücke wird sich mit einem Vollwandträger als Überbau sowie mit Naturstein verkleideten Pfeilern optisch an das Vorgängermodell anlehnen und damit gut ins Stadtbild einfügen. Die Pendelstützen des bisherigen Bauwerks können durch den Neubau entfallen, was eine Verbreiterung der darunter führenden Fuß- und Radwege ermöglicht.
An zwei weiteren Brückenbauwerken an den Haltestellen Alsterdorf und Lattenkamp werden zudem Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Auf dem betroffenen U1-Abschnitt finden darüber hinaus umfangreiche Gleisbauarbeiten statt. Gleichzeitig werden bauvorbereitende Maßnahmen für den Bau der U5 umgesetzt.
Fahralternativen für Fahrgäste
Den Fahrgästen stehen während der Sperrzeit verschiedene Fahralternativen zur Verfügung. Von Norden kommend können Fahrgäste an der Haltestelle Ohlsdorf in die S-Bahn-Linien S1 und S11 umsteigen und weiter in Richtung Innenstadt fahren. Um auf die westliche Seite der Alster zu gelangen, besteht an der Haltestelle Barmbek eine Umstiegsmöglichkeit in die U3. Darüber hinaus können die regulären Buslinien sowie der Schienenersatzverkehr entlang der betroffenen U1-Strecke genutzt werden. Das Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße sowie die StadtRad-Stationen an allen U1-Haltestellen sorgen für eine gute Erreichbarkeit mit dem Rad.
Für die Gesamtmaßnahme „U1 Alsterdorf und Winterhude“ werden insgesamt rund 42 Millionen Euro investiert. Mit Fertigstellung der Arbeiten wird der U1-Abschnitt nicht nur uneingeschränkt barrierefrei zugänglich sein, sondern bietet durch umfassende Bau- und Sanierungsmaßnahmen weiterhin einen leistungsfähigen, zuverlässigen und sicheren Betrieb für die nächsten Jahrzehnte.