Meilenstein Netzausbau: Offizieller Baustart U4
Der U-Bahn-Netzausbau in Hamburg erreicht einen weiteren wichtigen Meilenstein. Im März starten die offiziellen Bauarbeiten für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Traditionell wird ein solches Ereignis mit einem gemeinsamen Spatenstich von Politik, Bauherrin und Bauunternehmen gefeiert. Diese Tradition muss allerdings in diesem Frühjahr Pandemie-bedingt ausfallen.
Bislang bindet die U4 die HafenCity an die Innenstadt an und fährt danach auf der Strecke der U2 über die Haltestelle Horner Rennbahn weiter in Richtung Billstedt. Künftig wird die U4 hinter der Haltestelle Horner Rennbahn in Richtung Nordosten ausfädeln und auf einer 2,6 km langen Strecke rund 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger mit zwei neuen Haltestellen „Stoltenstraße“ und „Horner Geest“ erstmalig an das U-Bahn-Netz anbinden.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Ich freue mich, dass mit dem heutigen offiziellen Spatenstich ein weiterer wichtiger Beitrag für ein noch attraktiveres ÖPNV-Angebot in der Stadt Hamburg geleistet wird. Die Verlängerung der U4 wird in naher Zukunft 13 000 Menschen im Hamburger Osten einen direkten Anschluss an die U-Bahn ermöglichen und hat darüber hinaus eine große Bedeutung für den Nahverkehr in der gesamten Metropolregion. Derzeit gehen wir von Bundesfinanzhilfen in einer Höhe von insgesamt bis zu 212 Millionen Euro aus. Eine gute Nachricht für Hamburg.“
Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister: „Die Verlängerung der U4 ist eine wichtige Investition für den Hamburger Osten. Mit den beiden neuen Haltestellen können in Zukunft weitere rund 13 000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil Horn direkt in das Hamburger Schnellbahnsystem einsteigen. Der Ausbau von U- und S-Bahnen ist ein zentrales Projekt des Senats, um die Mobilität und den Klimaschutz in Hamburg zu verbessern. Unsere Schnellbahnen fahren schon heute mit 100% Ökostrom und bringen täglich über eine Million Fahrgäste ohne Staus und Parkplatzprobleme ans Ziel. Wir werden das Angebot an Bus und Bahn für die Hamburgerinnen und Hamburger in den kommenden Jahren weiter verbessern, mit dichteren Takten, größeren Fahrzeugen, neuen Verbindungen und Haltestellen.“
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „2021 ist das Jahr des Schnellbahn-Ausbaus. Wir gehen mit wichtigen Projekten sichtbar in die tatsächliche Umsetzung: Neben der S4 und der Ostachse der U5 ist das die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Durch die neuen Haltestellen „Stoltenstraße“ und „Horner Geest“ bringen wir die Mobilitätswende ein großes Stück weiter in die äußere Stadt und sorgen dafür, dass rund 13 000 Menschen im umliegenden Einzugsgebiet einen fußläufig gut erreichbaren Zugang zum U-Bahnnetz und damit eine schnelle und bequeme Verbindung in die Innenstadt erhalten. Ich selbst bin in unmittelbarer Nähe in Hamburg-Jenfeld aufgewachsen und freue mich deshalb besonders, dass wir den Menschen im Hamburger Osten ein neues, zuverlässiges Mobilitätsangebot machen können. Mehr noch: Auf der Horner Geest wollen wir künftig ein Mobilitätswende-Quartier entstehen lassen, bei dem wir neben dem U-Bahn-Anschluss auch die Verbesserung für den Fuß- und Radverkehr gleich mitdenken und auf diese Weise verschiedene Angebote innovativ miteinander verbinden. Damit tragen wir die Mobiltätswende auch in die äußere Stadt.“
Offizieller Baustart der U4-Verlängerung
Im Februar 2020 erhielt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) den Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest. Seitdem werden im Stadtteil bereits bauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Hierzu zählen insbesondere Leitungsverlegungen, Straßenbauarbeiten sowie die Schaffung von Baustelleneinrichtungsflächen. Im März beginnen nun die offiziellen Bauarbeiten für die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest.
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Es ist ein gutes Gefühl, trotz Pandemie mit den Bauarbeiten für die U4-Verlängerung auf die Horner Geest starten zu können. Die HOCHBAHN treibt die nachhaltige Mobilität voran. Kurz nach der Begebung des Green Bonds in der letzten Woche ist der Start dieses Bauprojekts ein weiterer großer Meilenstein auf diesem Weg.“
HOCHBAHN beauftragt BeMo Tunnelling
Für die Realisierung des ersten Bauabschnitts hat die HOCHBAHN das Bauunternehmen BeMo Tunnelling GmbH (BeMo) mit Sitz in Dortmund beauftragt. Das Unternehmen hatte sich in einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. BeMo ist ein erfahrener und international agierender Spezialist im Bereich Tief-, Ingenieur- und Tunnelbau.
Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN: „Wir sind froh, mit BeMo einen erfahrenen Partner im Tunnelbau gefunden zu haben. Nachdem wir im Dezember letzten Jahres die Verträge unterzeichnet haben, konnten wir schon in den ersten Monaten der Zusammenarbeit die Planungen optimieren. So kann eine Hilfsbaugrube an der Horner Freiheit entfallen und die Baustellenzeit in diesem Bereich um etwa ein Jahr verkürzt werden.“
Der erste Bauabschnitt befindet sich rund um die Horner Rennbahn und umfasst die Erweiterung der Bestandshaltestelle um einen neuen Bahnsteig für die stadtauswärtsfahrenden U2- und U4-Züge, einen eingleisigen Tunnel sowie die Anschlüsse an das Bestandsnetz und ein Kreuzungsbauwerk für die Ausfädelung der U4 auf die Horner Geest.
Die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt werden voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt. Parallel dazu startet bereits ab Sommer 2022 die Herstellung der Baugruben für den künftigen U4-Tunnel unterhalb der Manshardtstraße. Die Tunnelstrecke sowie die Haltestellen werden in offener Bauweise erstellt. Dabei handelt es sich um ein sicheres und erprobtes Verfahren, das auch bei der U4 vom Überseequartier bis zu den Elbbrücken zum Einsatz kam.
Jens-Günter Lang: „Bereits mit der U4 bis zu den Elbbrücken hat die HOCHBAHN gezeigt, dass sie große und komplexe Verkehrsprojekte im Kosten- und Zeitrahmen realisieren kann. Auch mit der U4-Verlängerung auf die Horner Geest liegen wir im Zeitplan. Ende 2026 sollen die ersten Fahrgäste von der Horner Geest bequem und schnell ohne Umstieg die Hamburger Innenstadt erreichen. Dadurch schaffen wir ein nachhaltiges und leistungsfähiges Mobilitätsangebot für die nächsten Jahrzehnte.“