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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

Presse & Medien

Switchen statt Dienstwagen? Pilotstudie zum Mobilitätsbudget im Reallabor Hamburg

Integration in hvv switch als Zugang zu Mobilitätsdiensten

Kann ein arbeitgeberfinanziertes und flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget das Mobilitätsverhalten berufstätiger Menschen langfristig verändern? Wird ein solches Angebot auch als Alternative zur Nutzung eines privaten Pkw oder sogar eines Firmen- oder Dienstwagens akzeptiert? Diesen spannenden Fragen widmet sich ein Pilotprojekt in Hamburg, das im September startet und an dem mehrere Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilnehmen. Das Projekt läuft im Rahmen des Reallabors. Die Erkenntnisse sollen im Rahmen der Nationalen Plattform Mobilität der Bundesregierung übergeben werden. Ein weiteres Element im Rahmen des Modellcharakters Hamburgs für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Mobilität.


Wie funktioniert der Pilot? Die Unternehmen stellen ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein festgelegtes Budget zur Verfügung, das sie frei einsetzen können für alle Mobilitätsangebote, die über die hvv switch-App buchbar sind. Aktuell sind dies neben Bus, U- und S-Bahnen die Fahrzeuge von MOIA und sixt share. In wenigen Wochen stehen dann auch die Angebote von MILES Mobility und TIER zur Verfügung. Der Zugang für die Nutzerinnen und Nutzer ist denkbar einfach: über hvv switch kann das jeweilige Mobilitätsangebot gewählt werden. Die entsprechende Abbuchung vom Budget wird nach der Nutzung online vorgenommen und ist für die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit auf einen Blick nachvollziehbar.


Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Mit dem Mobilitätsbudget bringen wir die Mobilitätswende in die Unternehmen rein. Das Konzept passt dabei perfekt zu den modernen Anforderungen an Flexibilität. Einfachheit und Komfort, die Angestellte und Arbeitgeber heute haben. Insbesondere die Angebotsvielfalt von Carsharing über ÖPNV bis hin zu Scootern oder Leihrädern wird viele Nutzerinnen und Nutzer überzeugen. Ich bin optimistisch, dass es in Zukunft in vielen Bereichen heißen wird: Dienstwagen war gestern, heute ist Mobilitätsbudget.“


Das Projekt wird federführend von der S-Bahn Hamburg betreut, die innerhalb des HVV das Thema Mobilitätsbudget (hvv-m) verantwortet. Die hvv-m Anwendung im Co-Branding sowie das nun integrierte Mobilitätsbudget in der hvv switch-Plattform - beide Lösungen basieren auf Bonvoyo. Die technische Lösung stellt DB connect bereit, die auch dafür verantwortlich sind, dass die Abrechnungsdaten korrekt in die Lohn-buchhaltungssysteme der Unternehmen laufen und dort steueroptimiert und automatisch abgerechnet werden.


Teilnehmende Unternehmen sind unter anderem die Handelskammer Hamburg, das Reeperbahnfestival, der ZEIT-Verlag, Funke Medien Hamburg und Acer. Je Unternehmen können bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Piloten ausprobieren. Ihnen werden bis zu 50 Euro pro Monat als flexibel verfügbares Mobilitätsbudget zur Verfügung gestellt.


Merle Bremer, Projektleiterin Reeperbahnfestival: „Unserer Firma und auch unserem Team ist Nachhaltigkeit wichtig. Wir freuen uns sehr, Teil des Pilotprojektes zu sein und unseren Mitarbeiter*innen dieses tolle Angebot mit dem Mobilitätsbudget machen zu können. Natürlich erhoffen wir uns einen nachhaltigen Effekt von der Pilotphase und dass unsere Mitarbeiter*innen verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel oder Sharing-Dienste umsteigen. So wollen wir unseren Beitrag zur Verkehrswende im Kleinen beitragen.“


Die Ergebnisse dieser Pilotstudie werden im Rahmen des Reallabors unter der Leitung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) zusammengeführt und mit weiteren Projektergebnissen an die Bundesregierung geleitet. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt in Form von Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor, während und nach der Nutzung des Mobilitätsbudgets. Umgesetzt wird die Begleitstudie von infas, dem Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH.


Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Angesichts eines stetig wachsenden Angebotes geteilter Mobilitätsangebote und dem smarten Zugriff über nur eine App kann man sich schon fragen: Braucht es Firmen- oder Dienstwagen in Zukunft noch? Oder anders gesagt: Wieso ein eigener Pkw, wenn ich auf eine ganze Flotte zurückgreifen kann, die mir für jedes Bedürfnis das passende Format bietet.“

Downloads:
20210913_Mobilitätsbudget_RealLabHH