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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

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U4 - Sprung über die Elbe nimmt Gestalt an

Realisierungswettbewerb erfolgreich abgeschlossen

Eine elegante Brücke mit Karbonelementen, die die Elbe überspannt, ein aufgeständertes Stahlviadukt für die U-Bahn-Trasse und eine über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Station – so soll die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook aussehen. Das ist das Ergebnis eines interdisziplinären Realisierungswettbewerbs für Architekten und Ingenieure, den die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) für die Verlängerung der U4 ausgeschrieben hatte.


Insgesamt acht Planungsteams mit jeweils ein bis drei Architektur- und Ingenieurbüros beteiligten sich. Die Aufgabe: Wie soll der Weg der U4 von den Elbbrücken bis auf den Grasbrook mit Brücke, Viadukt und

U-Bahn-Haltestelle aussehen? Dabei galt es auch Anregungen und Hinweise aus der Bürgerbeteiligung der HOCHBAHN aufzunehmen. Der Gewinner: Der Entwurf des Konsortiums von schlaich bergermann partner sbp SE, Stuttgart, gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg und WTM Engineers GmbH, Hamburg, hat die Jury aus Vertreter*innen der Hamburger Behörden, der HOCHBAHN, aus Unternehmen und Politik überzeugt.


Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN: „Jetzt wird der Sprung über die Elbe mit der U4 greifbar. Wir sind mit den Ergebnissen aus dem Wettbewerb sehr zufrieden. Es hat sich wie schon bei der Entwicklung der U4 in die HafenCity gezeigt, dass wir durch die gleichzeitige Planung von Stadtteil und Verkehrsinfrastruktur einen großen Gestaltungsspielraum haben. In den kommenden Wochen und Monaten geht es nun um die Konkretisierung, wie wir die Entwürfe in die Realität umsetzen können.“


Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Der Schnellbahnausbau in Hamburg schreitet voran, der Sprung über die Elbe mit der U4 nimmt konkrete Formen an. Durch den Siegerentwurf können sich die Hamburgerinnen und Hamburger im wahrsten Sinne des Worts ein Bild von der neuen Haltestelle über dem Moldauhafen machen. Mit der Weiterführung der

U-Bahn setzen wir für die verkehrliche Anbindung des Hamburger Südens einen weiteren wichtigen Meilenstein. In dem neu entstehenden Stadtteil Grasbrook erhalten nicht nur 6 000 Anwohnende und rund 16 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der U-Bahn ein urbanes, nachhaltiges Mobilitätsangebot, das sie mit der City verbindet – auch die benachbarten Stadtteile Veddel und die HafenCity profitieren. Mehr noch: Neben der U-Bahn planen wir den Rad- und Fußverkehr im Umweltverbund mit. Und: Wir prüfen auch die Weiterführung der U4 bis nach Wilhelmsburg. So entsteht auf dem Grasbrook ein moderner, mobiler Stadtteil mit dem Öffentlichen Nahverkehr als Rückgrat der Mobilitätswende.“


Neben der Herausforderung, die neue Elbbrücke in das historische Ensemble der bestehenden Elbbrücken einzubinden, sollte der Entwurf die Themen Alt und Neu, Hafen und Stadt, Süden und Norden mit aufgreifen. Wesentlich waren auch die Anforderungen an eine schlanke und zurückhaltende Gestaltung, die gleichzeitig nutzerfreundlich und komfortabel ist.


Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg: „Die Jury hat besonders beeindruckt, wie selbstverständlich sich die Verlängerung der U4 über die Elbe einfügt in das bestehende Ensemble der Elbbrücken und wie plausibel eine neue U-Bahn-Station über dem Moldauhafen ‚schwebt‘. Die Ähnlichkeit mit der bestehenden Haltestelle Elbbrücken überzeugt in besonderer Weise. Man muss das ‚Rad‘ eben nicht alle 100 Meter neu erfinden.“


Sven Plieninger, Board Member der sbp SE als Vertreter des Gewinnerkonsortiums: „Die Verlängerung der U4 stellt eine einzigartige Aufgabe dar, die nicht nur stadtplanerische Bedeutung für Hamburg hat, sondern auch ingenieurtechnisch anspruchsvoll ist und hohe Planungsqualität erfordert. Unser mit gmp und WTM entwickelter Siegerentwurf nimmt Bezug auf die historischen Freihafenbrücken und Viadukte Hamburgs, die mit dem Carbon-Netzwerkbogen für die neue Elbbrücke und der schwebenden U-Bahn-Haltestelle mit PV-Fassade am Moldauhafen auf moderne Weise neu interpretiert werden.“


Mit der Verlängerung der U4 auf den Grasbrook soll der neu entstehende Stadtteil optimal an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden. In den kommenden Jahren sollen hier 3 000 Wohnungen für etwa 6 000 Menschen und 16 000 Arbeitsplätze entstehen. Auf der rund 50 Hektar großen Fläche wird zudem eine vielfältige soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote ebenso wie

Sport-, Kultur- und Grünflächen geschaffen.


Gleichzeitig werden die Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten Veddel von der neuen U-Bahn-Anbindung profitieren. Auch für den Rad- und Fußverkehr wird es attraktive Lösungen geben. Die neue Elbbrücke wird für diese gesonderte Spuren neben der U-Bahn-Trassen aufweisen. Das besondere Highlight der neuen U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen: die Ebene unterhalb der U-Bahn-Trasse wird neben der barrrierefreien Zugangsmöglichkeit zur Haltestelle auch eine Verbindung für den Rad- und Fußverkehr zwischen Moldauhafenquartier und Hafentorquartier bieten.


Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Die sehr gute Erreichbarkeit des neu entstehenden Stadtteils Grasbrook mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist ein wesentlicher Baustein für die Umsetzung eines zeitgemäßen Mobilitätskonzeptes, mit dem wir die Idee eines 10-Minuten-Stadtteils verwirklichen können. Die Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, werden in Zukunft nicht mehr auf ein eigenes Auto angewiesen sein. Wichtigstes Element dafür ist die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook. Die U-Bahn-Station wird zentral im neuen Stadtteil errichtet und dabei – einmalig in Hamburg – auf Stelzen im Wasser des Moldauhafenbeckens schweben und damit sowohl die beiden neuen Quartiere auf dem Grasbrook als auch die Veddel über einen direkten Zugang von der Veddeler Brücke an die U4 anbinden.“


Stephanie Holk, HOCHBAHN-Bereichsleiterin Projektbau: Während die Bauarbeiten zur Verlängerung der U4 am anderen Ende auf die Horner Geest auf Hochtouren laufen, gehen wir jetzt die nächsten Schritte, um auf den Grasbrook zu springen. Hier sind noch viel Planung und Abstimmung notwendig, bevor die Bauarbeiten starten können. Dazu gehört auch die Abstimmung mit der Deutschen Bahn hinsichtlich der notwendigen Sanierung und der geplanten Erweiterung der benachbarten Elbbrücken. Wenn alles gut läuft, könnten wir aber schon im Jahr 2031 auch dieses Projekt erfolgreich abschließen.“


Der Siegerentwurf sowie die Entwürfe der Zweit- und Drittplazierten des Wettbewerbs zeigt die HOCHBAHN vom 3. Juni bis zum 2. Juli auf der Haltestelle Elbbrücken. Weitere Informationen sind auch unter www.schneller-durch-hamburg.de zu finden.


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