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Visualisierung eines künftigen DT6-Zugs, der auf der Linie U3 vor der Hamburger Elbphilharmonie fährt.

Presse & Medien

U5: Erster Nachhaltigkeitsbericht liegt vor

Eingeschlagener Kurs zur CO2-Reduktion beim U5-Bau erfolgreich

Vor rund zwei Jahren haben die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH (U5 GmbH) ihre Pläne für die Reduzierung der CO2-Emissionen beim Bau der U5 vorgestellt. Das Ziel: die Emissionen um 70 % senken und die U-Bahn damit so umweltschonend wie möglich bauen. Der nun veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht zeigt erste deutliche Erfolge. Statt 2,7 Mio. Tonnen CO2-Emissionen bei konventioneller Bauweise verringert sich der Wert auf 841.000 Tonnen und spart damit aktuell rund 70% der beim Bau entstehenden Emissionen ein. Damit konnte das vor zwei Jahren aufgestellte Zielszenario bereits im ersten Jahr knapp übertroffen werden.


Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer HOCHBAHN U5 Projekt GmbH: „Wir freuen uns und sind stolz auf die bisher erzielten Erfolge. Der erste Nachhaltigkeitsbericht belegt nicht nur unsere gute Arbeit, sondern gibt auch unserer Strategie aus 2022 grundsätzlich recht. Durch ständige Optimierungen in der laufenden Planung konnten wir weitere signifikante Mengeneinsparungen erzielen und haben gleichzeitig schon mehr umweltfreundlichen Stahl und Zement im Einsatz, als wir vor zwei Jahren geplant hatten. Wir sind also klar auf Kurs die umweltfreundlichste U-Bahn zu bauen.“


Mit der Reduktionsstrategie für den Bau der U5 gibt es erstmalig eine gesamthafte Strategie zur CO2-Reduktion beim Bau eines Verkehrsinfrastrukturprojektes in Deutschland. Um das Ziel der 70%-Reduktion zu erreichen, sind unter anderem maßgebliche Optimierungen beim Materialeinsatz im Bau des ersten U5-Abschnittes vorgenommen worden. So ist auf dem ersten Abschnitt der verpflichtende Einsatz von umweltschonendem Stahl und Zement in die Ausschreibungen und Auftragsvergaben aufgenommen worden. Das Ergebnis: In den ersten beiden Baulosen wird ab 2024 ausschließlich Bewehrungsstahl mit hohem Recyclinganteil (max. 500kg CO2-äq/t) eingesetzt. Außerdem konnte ein weiterer Teilerfolg erzielt werden: Im Baulos 2 (Startschacht U5 bis Haltestelle Bramfeld) kommt nur noch Bewehrungsstahl mit max. 400 kg CO2-äq/t zum Einsatz und damit schon ein Jahr früher, als die Prognose vor zwei Jahren vorhergesagt hatte.

 

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender HOCHBAHN: „Die U5 zeigt eindrucksvoll, dass eine klare Strategie Wirkung zeigt. Mit unserer Zielsetzung, die U5 maximal klimaschonend zu bauen, hat die HOCHBAHN ein starkes Signal an die Industrie gesandt. Und die hat geliefert. Die U5 hat dazu beigetragen, einen ganz neuen Markt für nachhaltige Baustoffe entstehen zu lassen. Davon werden auch andere Bauprojekte profitieren können.“


Zusätzlich initiiert die U5 GmbH aktuell die deutschlandweit erste Zulassung von Stahlfaserbeton-Tübbingen im Bau. Diese enthalten durch ihre spezifische Materialzusammensetzung mit Faserbeton insgesamt rund ein Drittel weniger Stahl als klassischer Bewehrungsstahl und weisen so eine deutlich bessere CO2-Bilanz auf. Die U5 GmbH geht davon aus, dass auf Materialebene sogar noch mehr Potenziale gehoben werden können, die sich im weiteren Verlauf des Projekts positiv auswirken. Diese Erkenntnis stützt sich vor allem auch auf den laufenden Austausch mit den Vertretern der Industrie und den Auftragnehmern des ersten Bauabschnitts.


Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Mit der U5 setzen wir neue Maßstäbe. Hamburg und Hochbahn sind bei ihrem Bau in vielen Bereichen Vorreiter und Pioniere: Wir bauen nicht nur Deutschlands größte vollautomatisierte Schnellbahn, sondern sind im ersten Bauabschnitt sogar vor dem Zeitplan und heben beim Bauen möglichst viele Potentiale, um CO2 zu reduzieren. Hier entsteht ein ganz neuer Markt für umweltfreundlicheren Beton und Stahl. Von der U5 werden künftig Generationen von Hamburgerinnen und Hamburger profitieren. Sie wird Verkehre unter die Straße verlagern, ein weiterer Anreiz zum Umstieg sein und für rund 270.000 Menschen täglich ein attraktives, komfortables und nachhaltiges Mobilitätsangebot.“

 

Neben den Erfolgen auf Materialebene in der Bauausführung konnte die U5 GmbH auch durch die Überarbeitung der Planungen für die weiteren U5-Abschnitte erhebliche Einsparungen erzielen. So konnte im Rahmen der Entwurfsplanung für die Notausstiege auf dem Bauabschnitt City Nord bis Jarrestraße eine Materialeinsparung von rund 30% erzielt werden. Gleichzeitig sind beispielsweise auch die Bahnsteigbreiten der Haltestellen oder deren Tiefenlage verringert worden, wodurch ebenfalls weniger Material verbaut werden soll. Diese ersten Optimierungen werden nun auch auf die weiteren Planungsabschnitte der U5 angewendet und machen weitere Einsparungen erwartbar. 

Die Einsparungen im Bau und in der Planung werden nun in der jährlichen Bilanzierung im Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert und sind inzwischen auch ins Risikomanagement für die U5 aufgenommen worden. Damit wird die transparente Messbarkeit der Maßnahmen zur CO2-Reduktion für die weitere Projektlaufzeit möglich. Das vor zwei Jahren aufgestellte Zielszenario wird dabei konsequent mit der Jahresbilanzierung der tatsächlich im Bau anfallenden und der zu erwarteten CO2-Emissionen für die weiteren Planungsabschnitte abgeglichen. So ist die laufende Qualitätssicherung und das Erreichen des Reduktionszieles sichergestellt.

Für die CO2-Reduktion beim Bau der U5 sind damit alle Stellschrauben gestellt: Nachhaltigkeit als gleichwertiges Kriterium ist in die Planungen integriert worden und wird immer mit betrachtet. Dadurch können die technisch maximal möglichen Reduktions-Maßnahmen bereits frühzeitig mitgedacht und schließlich im Bau umgesetzt werden. Zusätzlich werden weiterhin gemeinsam mit der Industrie Lösungen erarbeitet, die die Entwicklung nachhaltiger Baustoffe konsequent vorantreiben. Nach aktuellem Stand ist davon auszugehen, dass der Wert für die Einsparung der CO2-Emissionen beim Bau der U5 durch die Fortschritte der kommenden Jahre noch weiter gesteigert werden kann.   

Wird Zeit. Wird gemacht. Wird gut.