Ein Stück Stadtteilgeschichte
Die Walddörferbahn ist mehr als nur eine Verkehrsanbindung – sie ist ein Stück Volksdorfer Geschichte. Ihre Entstehung erzählt von politischen Verhandlungen, stadtplanerischen Visionen und den Herausforderungen einer wachsenden Stadt. Hier die wichtigsten Meilensteine:
1903–1904: Erste Schritte zur Anbindung der Walddörfer
Um die Zugehörigkeit der Hamburger Exklaven Farmsen, Volksdorf, Wohldorf/Ohlstedt und Großhansdorf zu Hamburg zu stärken, begann man ab 1903, über eine bessere Verkehrsverbindung zu verhandeln. Bereits 1904 wurde eine Kleinbahnstrecke zwischen Volksdorf und Alt-Rahlstedt eingerichtet.
1907: Erweiterung der Strecke
Die Kleinbahn verband bald nicht nur Alt-Rahlstedt und Volksdorf, sondern wurde bis Ohlstedt und Wohldorf verlängert.
1911–1912: Ein Staatsvertrag mit Preußen
Als auch Farmsen und Großhansdorf eine Verkehrsanbindung forderten, strebte der Hamburger Senat eine einheitliche Lösung an. Da 10,7 Kilometer der geplanten 28,3 Kilometer langen Strecke durch preußisches Gebiet verliefen, waren Verhandlungen notwendig. Am 8. Mai 1912 wurde ein Staatsvertrag unterzeichnet: Hamburg durfte eine U-Bahn bauen – finanziert von der Stadt Hamburg und betrieben durch die HOCHBAHN.
Bau und Verzögerungen durch den Ersten Weltkrieg
Der Bau der insgesamt 16 Haltestellen und zahlreiche Brückenbauwerke des Architekten Eugen Göbel umfassenden Strecke begann zügig. In Barmbek wurde die Walddörferbahn an die Ringlinie angebunden. Doch der Erste Weltkrieg brachte den Fortschritt nahezu zum Stillstand.
Mangels elektrischer Ausstattung wurde im September 1918 wieder der Betrieb aufgenommen – zunächst provisorisch mit belgischen Dampflokomotiven aufgenommen.
Nach dem Krieg: Elektrifizierung und Ausbau
Nach Kriegsende mussten die Lokomotiven zurückgegeben werden, und ab Mai 1919 pausierte der Betrieb erneut. Ab 1920 wurde die Strecke schrittweise elektrifiziert:
- September 1920 zwischen Barmbek und Volksdorf.
- November 1921 zwischen Volkdsdorf nach Großhansdorf.
- Februar 1925 zwischen Volksdorf und Ohlstedt.
Einfluss auf Hamburg und die U1
Die Walddörferbahn ist nicht nur eine technische Meisterleistung damaliger Zeit, sondern ein zentraler Bestandteil der Stadtentwicklung, die das Wachstum der Walddörfer förderte und die Grundlage für die heutige U1 legte. Erleben Sie bei jeder Fahrt mit der U1 ein Stück lebendige Geschichte!